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Samstag, 3. September 2022

Um 20 nach 13 kamen wir nahezu pünklich trotz mehrerer Staus auf der A7 und Umweg über die B77 / B210 in Süderbömmelbü (dänisch Syd Bømmelby) an. Gasthof Tetens war zu, wir mussten klingeln, kamen aber sofort rein. Über Tetens gibt es nichts zu meckern. Süderbömmelbü ist ein Dorf in der Größe wie Scharmede oder Etteln, wo es nichts gibt. In Süderbömmelbü dagegen gibt es 2 Hotels, eines davon ist Tetens. Sodann 2 Tankstellen, 1 Mac Donalds, 1 Aldi Nord, 1 Lidl, 1 REWE, 1 Edeka, 1 dm und 4 dänische Supermärkte namens Fakta, Fleggaard, Calle, Nielsen.

Wir bekamen ein Zimmer mit Blick auf die Magistrale des Ortes, nämlich die B5, wo eine Menge schöner Durchgangsverkehr herrscht und Erinnerungen aufstiegen, die ganz tief aus Übernachtungen in Hotels an französischen Landstraßen gespeist wurden. Das reine Glück. Unsere erste Amtshandlung war Einkaufen bei Fleggaard, und zwar Käse – ein großer Brocken dänischer Stinkkäse – vom Typ Riberhus mellem lageret. Anschließend eine Radtour zum Nolde Museum Seebüll. Hin 11 km Rückenwind, zurück 13 km, kein Rückenwind, und zwar ziemlich kein. Das Feld rechts war deutsch, die Straße geradeaus Niemandsland, das Feld links dänisch. Für abends hatten wir bei Tetens einen Tisch im Restaurant reserviert. Gemütliche Atmosphäre, nett, lecker. Die Getränkekarte zeigte 3 Weine zur Auswahl. Kein Bier, kein Wasser, kein Schnaps. Wir erklärten ihnen, was ein BMW ist und bekamen auch eins.

Süderbömmelbü

Emil Nolde

Auch der Besuch bei Nolde enttäuschte nicht. Der Maler mit Ansprüchen, Hang zum Luxus und Schwerpunkt seines Schaffens in den 1930er bis 1950er Jahren hatte seine Villa im Art déco Stil als Museum hinterlassen. Wir waren bisher nie da und wollten das bei der Gelegenheit nun nachholen. Gut so, denn inzwischen hatte man auf dem Gelände einen Verwaltungsbau, einen Museumsneubau und eine Gastronomie errichtet – alles supermodern, neu und landschafts- und geländemäßig perfekt eingebunden und man hatte – passend auch frisch fertiggestellt – die Wohn- und Ateliervilla des Meisters für sehr viel Geld durchrenoviert, sodass der Besuch des Areals für uns ein ergieber Genuss war. Nur die ausgestellte Kunst – na ja, ging so. Leider keine dick aufgetragenen Ölschinken, sondern komische Porzellan-Figuren und kümmerliche Aquarelle. Wir sind uns bewusst, wie banausig diese Herangehensweise rüberkommt. Die meisten Besucher waren vermutlich begeistert. In der Kneipe gönnten wir uns Kaffee und Kuchen, schossen viele Fotos und radelten mit wechselndem Blick auf das dänische Königreich wieder nach Süderbömmelbü. Der Gegenwind wurde, wie oben angedeutet, zur Strapaze.

Nolde-Stiftung Seebüll

Sonntag, 4. September 2022

Wechsel nach Föhr. Wir wollten pünktlich in Dagebüll ankommen, um die Fähre um 8.25 Uhr nicht zu verpassen. Daher verzichteten wir auf das Hotelfrühstück und teilten uns in Dagebüll im Terminal-Café von ca. 2004 ein üppiges Croissant. An Bord brauchten wir nicht unter Deck hocken, sondern konnten oben sitzen, der Ankunft in Föhr harren und uns ein halbes Brötchen teilen. Nach dieser mächtigen Mahlzeit waren wir auch schon da und fuhren weiter nach Nieblum um zu schauen, ob die Wohnung wohl idealerweise bereits bezugsfertig wäre – war sie natürlich nicht. Wir gingen zu Fuß zum Strand, besichtigten unseren Wohnort Nieblum und fuhren anschließend in einer zweiten Tour mit dem Fahrrad nach Wyk, welches reichlich verrummelt war. In der ausgedehnten Fußgängerzone überwiegen, wie zu erwarten, Geschäfte, deren Aufgabe es ist, den „Gästen“ das Geld für Unnützes aus der Tasche zu ziehen. Um 13 Uhr kündigte der Vermieter telefonisch an, wir könnten nun rein. Wir versprachen, in 20 Minuten dort zu sein, was sehr sportlich kalkuliert und letztendlich nicht zu halten war, weil wir uns in Wyk-hinten noch nicht so auskannten und bald verfuhren. Lars Martin Thomsen persönlich machte die Übergabe. Ein netter, unkomplizierter Kerl vom Typ „Wykinger“, der Zeit für etwas Smalltalk hatte. Noch eine Viertelstunde länger, und wir hätten uns geduzt. Am nächsten Tag stand er sogar wegen irgendwas in der Zeitung. Die Wohnung selber – von Mängeln zu sprechen, wäre übertrieben, aber Optimierungen in der technischen Ausstattung wären, nun ja,  … lassen wir das. Lars Martin kann nix dafür, und der weitgehend anonyme Eigentümer ist für uns nicht erreichbar.

Nun taten wir uns etwas Ruhe an, radelten aber „gegen Abend“ noch mal nach Wyk, welches um diese Uhrzeit (18–20 Uhr) nun wieder auf Normal geschaltet hatte. Es ergab sich keine Einkehr. Föhr und im Grunde ganz Nordfriesland hatten wir uns sehr vegetativ und „grün“ vorgestellt, aber ist hier alles noch viel vertrockneter als im Kreis Paderborn. Eine einzige Wüste in Gelb und Braun.

Erster Föhr Tag

Nieblum

Nieblum ist in Föhr, was Keitum in Sylt ist. Es platzt vor herzallerliebster Niedlichkeit und müsste eigentlich Nieblümchen heißen. Reetdächer sind obligatorisch, SUVs (als Autos wie als Fahrräder) kurven unablässig durch den Ort. Uns fielen im Epizentrum auf die Schnelle schon drei Konsum-Gelegenheiten auf: Ein Eiscafé mit Schwerpunkt Waffeln (Das Eis war ok, und das will was heißen. Die Note „ok“ vergeben wir bei Eis nicht oft), eine winzige süße Tankstelle unter Bäumen und ein Edeka-Hückstädt in der Größe eines Campingplatz-Ladens alten Typs. Das Angebot ist aber up-to-date und nicht zu teuer. Bei folgendem Event sind wir leider nicht dabei: ein bischen plötzlich spielt Birgit Wildeman heute abend (Mo 5.9.2022) in der Kirche St. Johannis unter dem Motto Nachtkonzert  Orgelwerke von Bach, Pärt, Pachelbel, Grieg, Hildegard von Bingen. Auf der Homepage heisst es: Zu ungewöhnlich später Stunde gibt es die Möglichkeit inne zu halten, Zeitdimensionen wahrzunehmen, das eigene Leben im Fluss der Zeit zu betrachten – oder einfach nichts zu tun und zu lauschen.

Nieblum

Montag, 5. September 2022

8.00 Uhr Brötchen von Hansen. Am Vormittag mit dem Fahrrad nach Utersum und weiter bis zu der Stelle bei Dunsum am Deich, wo die Wattwanderungen nach Amrum losgehen oder ankommen. Es waren tatsächlich Wattwandergruppen zu sehen. Ob sie sich nur nasse Füße holten oder bis Amrum durchkamen, war nicht erkennbar. Über Süderende, St. Laurentii mit Kirchenbesuch und dem Studium alter Grabsteine und die Großarchäologie „Lembecksburg“ irgenwo draußen im Feld kämpften wir uns gegen den Wind wieder nach Hause, nicht ohne in Borgsum bei Taarep ein Stück Kuchen für den Sofort-Verzehr zu besorgen. Unterwegs hielten wir an wunderbaren Brombeer-Sträuchern und ernteten die besten Brombeeren der Saison, noch besser als neulich am Datteln-Hamm Kanal zwischen Marina Rünte und Bergkamen. Am Goting-Kliff trieben uns die Preise für ein Fischbrötchen mit 7,50 € in den spontanen Verzicht. Um 19.30 folgte ein herb-windiger Strandbesuch. Es war kühl geworden.

Dienstag 6. September 2022

Wetter: bedeckt, windig, 20° – also nix dolles.

Nach dem Frühstück: Wyk.

  • Mit dem Rad über den extrem holperigen Radweg von Nieblum nach Wyk direkt, also an Edeka Knudtsen und der Star-Tankstelle mit den roten Preistafeln vorbei.
  • Über das Gewerbegebiet „Achtern Diek“ und Hemkweg zum Café Klein Helgoland, natürlich geschlossen. By the way fanden wir heute den Laden „Kleine Sünden Föhr“ wo lt. Info von 2018 der Föhr-Wein erhältlich sein sollte. Immer noch ? Damals, an einem trüben frühen Samstag-Abend, gaben wir die Suche auf. Die Antwort lautet Nein. Dafür woanders.
  • Fußwanderung über die Touri-Meile Sandwall zum Südstrand. Pitischi’s: geschlossen. Valentino: Abweisende Ausstrahlung, 1970er-Jahre-Muff. Kallipso: Leer aber teuer.
  • Einkehr bei Schapers, Schulnote 3, Five Star Rating *** . .
  • Rückweg mit Fotos vom scharmanten Stadtviertel rund um das Aqua Föhr.
  • Fahrt nach Nieblum mit dem Fahrrad über die bewährte Flugplatz/Golfplatz-Strecke

Später: Strand.

Noch später: noch mal Strand, unter Zurhilfenahme des Fernrohrs.

Wyk

Dänischer Kuchen

Mittwoch 7. September 2022

Endlich, nach Wochen regnet es. Mal. Frohgelaunt radelten wir zu Bäcker Hansen und reihten uns in die Warteschlange vor dem Laden ein. Vor uns war ein Hund (Golden Retriever) dran, der das Einkaufen von Backwaren allerdings an „Frauchen“*** delegiert hatte. Noch bevor wir eintraten, um „ein Dinky, ein Kornkracher und ein Normales“ zu kaufen, kam „Frauchen“*** wieder raus. Der Hund schaute sie*** erwartungvoll an. Pflichtschuldig holte „Frauchen“*** ein griffbereites Leckerli aus der Tasche, das der Hund routiniert verspeiste. Er hörte mit dem erwartungsvollen Schauen aber nicht auf. „Sie“*** griff nochmals in die Tasche und sagte: „Du willst noch eins ? So lange hast du nun auch nicht gewartet.“ Der Hund antwortete in einem Ton, als wäre er das Känguru aus dem Film von Marc-Uwe Kling: „Ich möchte darüber nicht schon wieder diskutieren.“ Dann verschwanden beide am Horizont.

*** Die drei Sterne sind den genderpflichtigen Umständern der Geschlechternennung in der Textformulierung geschuldet. Selbstverständlich steht nicht fest, dass es sich bei „Frauchen“ um eine Frau handelte. Genauso, bzw. wahrscheinlich war Gegenstand meiner Betrachtung ein LGBTQIA2S+-Wesen, das sich keinesfalls als Frau verstand, sondern vielleicht um eine Mischung aus Bio-Besenstiel und schwulem Polar-Krokodil.

Hungrig auf all die schönen Sachen, die wir nicht kauften, zum Beispiel ein Insel-Dinkelbrot, das klein wie ein USB-Stick, zugleich schwer wie ein E-Bike-Akku war, dänischen Kuchen und jetzt haben wir die dritte begehrte Schönheit leider vergessen, verließen wir den Laden. In der Warteschlange hielten sich nur noch alte weiße Männer auf, die erkennt man auf Anhieb.

Um die Mittagszeit ließ der Regen nach und wir radelten – endlich – nach Alkersum, um uns dort dem Museum Kunst der Westküste zu widmen. Früher glaubten wir, mit „Westküste“ wäre die Westküste von Föhr gemeint (also der Streifen von Utersum bis Dunsum, und was es so für Kunst gibt), aber nein, es geht um den künstlerischen Output von den Niederlanden bis Norwegen. Der Besuch lohnt sich allemal. Schöne Architektur, angenehmes Ambiente, gute Ausstellungen, nettes Personal, erträgliche Preise, lohnender Shop und das richtige Angebot im gemütlichen Restaurant. Wir durften alles fotografieren: die Bude und die 3 Ausstellungen, von denen es uns am meisten „Günter Zachariasen“ angetan hatte mit seinen monochromen Farbflächen und gemalten Gradients. Im Restaurant reservierten wir und nahmen 1 Stunde später am Tisch platz. Flammkuchen, BMW und den echten Föhrer Rosé vom Weingut Waalem waren gut zu genießen.

Vom sehr späten Nachmittag bis in den frühen Abend begaben wir uns auf eine Strand-Wanderung zum Lipsi Beach Club. Der heißt nur so und ist eine normale Strandkneipe. Hier nun kauften wir unseren allerersten Aperol Spritz in unserem Leben. Die Probe ergab: Ein süßes, flüssiges Gummibärchen mit Alkohol. Muss gar nicht sein.

Museum Kunst der Westküste

Halligen + Hafen + Fähren

Donnerstag, 8. September 2022

Am Tag, als die Queen starb, machten wir einen Ausflug nach Amrum. Amrum hat viele Namen – intern nennen wir es der runderen bequemeren Aussprache wegen „Ambrum“ – und das hat es wirklich mal gegeben. Das hierzulande hoch bis höchst gehaltene Friesisch spricht auch von Oomram oder Öömrang. Friesisch, Platt, Dänisch, wer weiß. Ziel der Fahrt war es, Gleichstand, Rückschritt, Fortschritt und Veränderung im Vergleich zu unserem letzten Aufenthalt November 2018 festzustellen.

Wir radelten zügig durch Wittdün. Hier hatte sich baulich nichts getan. Zwar waren Läden und Gastronomie jetzt geöffnet, aber das Ortbild wird immer noch dominiert von den 1960er/70er-Jahre Klötzen. Erst zwischen Wittdün und dem Seezeichenhafen an der Wattenmeerseite war eine 3-Häuser Siedlung neu entstanden. Der Wanderweg an der Wattenseite mit festgefahrener Schotteroberfläche war heute reichlich bevölkert. In der unveränderten Rickleffs-Siedlung (unsere Aufenthalte 1984, 1990, 2001) legten wir eine Gedenkminute ein. Nebel hatte sich inzwischen eine neue Pflasterung der belebten Hauptdurchgangsstraße gegönnt. Hier hielten wir kurz an, um beim Restaurant Friedrichs die Speisekarte zu studieren, wo wir seinerzeit mehrmals unvergessliche Stunden verbrachten und für immer in Erinnerung behalten werden. Man saß gemütlich, unspektakulär und aß preiswert. Die erinnerten Krabben auf Schwarzbrot und die Muscheln in Weißwein bei einem schönen Flens waren längst von der Karte verschwunden. Die Weiterfahrt nach Norddorf führte über den Weg abseits der Insel-Hauptstraße, den wir in all den Jahren nie benutzt hatten – vielleicht weil er als Fußweg zu lang und zu weit erschien. In kurzer Zeit erreichten wir Norddorf und hakten alles Punkte ab, die wir sehen wollten:

  • Seeblick Hotel (einziger Ort auf Amrum, wo es 2005 ein zugängliches W-Lan gab)
  • Naturzentrum Amrum (ehemaliges Hallenbad)
  • Café Schult
  • Strand mit Blick nach Sylt

Schult, nunmehr mit riesiger Torten-Auswahl, sah ok aus, wir kehrten aber nicht ein, weil wir keinen Hunger auf Kuchen hatten. Der Strand in Norddorf scheint der publikumswirksamste Strand in Amrum zu sein, mit professionellem Personal, das einem einen Standkorb anzudrehen versucht, sowie Strandcafé „33“. Das hätten wir nicht erwartet. Wir schauten uns die Fischbrötchen-Szene an, waren aber zunächst geschockt vom Preisniveau: 6,50 bis 9,00 pro Brötchen, und das schon vor der für den Herbst 2022 erwarteten gigantischen Preiserhöhungswelle. Etwas außerhalb fanden wir eine FiBrö-Bude um die 4,50 ! Zurück ging es fast bis Wittdün durch Wald und Heide, auch das ein Novum für uns. Zwischen Wittdün und Leuchtturm lag immer noch das Hallenbad in 1970er Jahre Optik mit gelben Fenstern.  Unser schnell erfüllter Zeitplan ließ es zu, vor der angepeilten Fähre um 15.15 noch einen Kaffee zu trinken, und zwar in der Insel-Praline, die uns 2005 ungewöhnlich modern vorgekommen war. Der Pralinen-Kerl meinte aber – es war grade 14.30 Uhr – dass er für heute schließen wolle. Es würde ein „Regengebiet“ erwartet. Und tatsächlich. Noch bevor wir an Bord durften, fing es an zu regnen und hörte den ganzen Nachmittag bis in den Abend nicht mehr auf. Für die Weiterfahrt in Föhr von Wyk bis Nieblum legten wir unsere Capes an. Cape war wie Camping, einfach wunderbar. Rückblickend resümierend waren wir nicht wirklich erstaunt darüber, dass unser Wunsch, in Amrum drei S-Bahnlinien vorzufinden, (noch) nicht erfüllt war:

  • Die Wadden Sea Line: Wittdün über Seezeichenhafen, Steenodde nach Norddorf
  • Die Forest Lighttower Line: Norddorf über Leuchtturm nach Wittdün
  • Die North Peak Circle Line: Von Norddorf rund um die Nordspitze

Ebenso unerfüllt bleibt auch unser Wunsch, die Loren-Bahn über die Halligen zweispurig elektrifiziert, meinetwegen auch mit Wasserstoff-Antrieb, auszubauen.

Amrum

Freitag, 9. September 2022

Touren durch die Umgebung füllten den Tag:

  • Morgens ging es zu Fuß nach Goting mit Einkehr im Kliff-Café, wo wir mit erhöhter kognitiver Dissonanz viel zu süße und zu üppige Windbeutel aßen.
  • Mittags fuhren wir erst nach Wyk und weiter an der Ost- und Nordküste soweit, wie der geteerte Weg am Fuß von durch Gatter unterteilten Schafsweiden vor dem Deich verläuft. Ab der Stelle, wo er den Deich kreuzt und von da ab dahinter weitergeht, bogen wir ab nach Midlum und Alkersum.
  • Abends radelten wir bis Pitschi’s, fanden dort keinen Platz und liefen bis Kallipso weiter, um einen Kleinen zu trinken.

Samstag, 10. September 2022

Wir setzten das Tourenprogramm vom Vortag einfach fort. Vormittags Wyk, nachmittags nochmal Wyk. Dabei geht es nicht um Shopping oder Einkehr, sondern um Beobachtungen: Die Fähren (man hat fast immer gleichzeitig 3 Fähren irgendwo im Blick), das Licht, die Gezeiten, Wolken und Menschen. Jeder Wyk-Törn 6,5 km hin und 6,5 km zurück. Die Strecke mit den Meilensteinen Strandpavillon, Kinderheim, kleiner Leuchtturm, Upstalsboom, Flugplatz, Golfplatz, Weingut, sind uns nun sehr vertraut.

Abends – Tischreservierung auf 17.30 Uhr – Einkehr bei Neu Helgoland jenseits des Hafens. Das Captain’s Dinner. Nette Atmosphäre, freundlicher Umgang, Tisch im „Wintergarten“ mit Blick auf Hafen und Wattenmeer mit Wolkenhimmel. Das Essen – in Relation zum Preis gesetzt – ging so. Der dänische Hotdog für preislich 10% davon, den wir Mittags hatten – natürlich nur einen, den wir uns geteilt haben – konnte voll mithalten. In Nieblum gab es bei der guten Eisbude noch ein 2-Kugeliges als Nachtisch. Als es dunkelte, machten wir die letzte Radtour zum Nieblumer Strand. Großartiger Abendblick auf die Halligen und auf Amrum.

Sonntag, 11. September 2022

Der berühmte 9/eleven, an dem sich jede*r erinnert, was er/sie damals gemacht hat. Wir standen früh auf, bereiteten die Wohnung für die Rückgabe und verließen Nieblum um 6.15 Uhr. Am Hafen waren wir die zweiten. Wir fingen sofort an, das dramatische Wolkenbild mit Windrädern zu fotografieren. 7.15 Abfahrt nach Dagebüll. Ab Dagebüll ging es am Hauke-Haien-Koog weiter. Bei Schlüttsiel noch ein paar letzte Fotos, die noch zum Thema passten. Nächste Station: Wir wollten sehen, wie sich das Vorland vor dem Fährhafen nach Pellworm so zeigt. Warum nicht mal Pellworm ? Also bogen wir ab nach Nordstrand. Wie sich herausstellte, ist die Gegend sehr herb, öde und schlicht bis ärmlich. Alles liegt weit auseinander. Ein geschlossener Kiosk war das attraktivste gastronomische Angebot. Wegen Niedrigwassers lagen die wenigen Boote tief unten im modrigen Hafenbecken. Ob Pellworm, von der echten Insellage mal abgesehen, sich vergleichbar präsentiert wie Nordstrand, wissen wir nicht, fürchten es aber. Vorläufig fällt Pellworm als Ziel also aus. Weiter ging es nach Tönning, wo wir am historischen Hafen parkten und zu Fuß eine kleine Runde bis zur (total eingerüsteten) Kirche (die mit den zwei Orgeln) drehten und bald wieder weiterfuhren – an Husum vorbei, über die A23 bis Hamburg. Wegen Stau bis in den Elbtunnel bogen wir rechtzeitig ab und bekamen auf der Stadt-Durchfahrt noch einen flüchtigen Eindruck von Eidelstedt, Stellingen und Ottensen. Ohne Anhalten ging es bis Paderborn, wo wir um 15 Uhr ankamen.

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