Why ?
Schon 2024 hatten wir dieses schöne Ferienhaus über airbnb gefunden, aber es war den ganzen Sommer nicht mehr frei. In Google Streetview hatten wir die Gegend abgefahren, trotzdem die Geländeeigenschaften mit deutlichen Anstiegen nicht erkannt – Überraschung. Ein ruhiges Dorf am Rhein westlich von Mainz, per ÖPNV gut vernetzt. Ausgedehnte Radeltouren möglich. Moderne Architektur zum Wohlfühlen, eine Rarität. Tatsächlich bekamen wir für den Zeitraum 17-24 Mai 2025 den Zuschlag.
Zum Wetter kann man pauschal sagen: Im ganzen Zeitraum eigentlich super. Nur abends zum Sundowner am Rhein meistens zu kühl.
Freitag, 16. Mai 2025
Anreise mit Umweg über Köln. Ein 2023 geschenkt bekommener Gutschein für die Philharmonie Köln drohte abzulaufen, und um ihn vorher noch auszunutzen, wählten wir das Konzert „Martin Kohlstedt“ im Rahmen des Festivals „8 Brücken“ (das soll wohl lustig sein, weil Köln nur 7 (Rhein-)Brücken hat). Wir sahen darin einen guten Grund, den Urlaub bereits einen Tag früher in rheinischen Gefilden zu beginnen. Mit den Fahrrädern hinten drauf stieg der Stromverbrauch dastisch an: Von erwartbaren 13–15 auf satte 20–22 kw/100km. Immerhin kamen wir ohne Zwischenladen bis zum Ziel – dem Hotel Begardenhof in Köln Rodenkirchen. Wir parkten nach mehreren Suchrunden um den Block irgendwo (Adenauer-Straße) – um beim Hotel zu diesem frühen Zeitpunkt wieder abgewiesen zu werden. Die eigene Tiefgarage verschwieg man uns. Also erstmal das touristische Rahmenprogramm absolvieren : Mit dem Fahrrad am Rhein entlang bis Köln Weiss auf ein Eis – echt italienisch. Zurück davon, war das Einchecken nun möglich. Dann ging es mit der Straßenbahn Linie 18 bis Köln Barbarossaplatz. Da wir mit Essen-Gehen nach Konzerten schlechte Erfahrungen haben, sollte das Essen eben vorher stattfinden, was uns in einer unserer Kölner Lieblingskneipen (Funkhaus, im WDR) sogar gelang. Fürs Konzert waren wir reichlich zu früh und langweilten uns vor dem Beginn Martin Kohlstedt’s Solokonzerts (Klavier, Rhodes, diverse Synths und elektronische Tools). Der Gig bekam von uns die Gesamtnote „ging so“. Perfekter Sound, beeindruckende Effekte, gute Lightshow, aber : merkwürdig dünne Moderation, geringe geschmackliche Übereinstimmung mit unseren Hörgewohnheiten in Verbindung mit zu wenig musikalischer Substanz bewogen uns, exakt zwischen dem letzten offiziellen Stück und dem Zugaben-Block aus der Philharmonie zu verschwinden. Wir nahmen die nächste 18 nach Rodenkirchen, suchten das Auto in der Adenauer-Straße und kamen gerade an, als zwei Taschenlampen-Kollegen vom Ordnungsamt sich daran zu schaffen machten, um das Abschleppen administrativ einzuleiten. Absolutes Halteverbot unter teilweiser Benutzung des Gehwegs. Angeblich. Alle blieben freundlich, die gesalzene Rechnung kam per Post. Immerhin das Abschleppen konnte noch abgewendet werden. Nun wollten wir nächtens an einer langsamen städtischen Ladestation laden, hatten aber keine Lust, zum Rausholen des eigenen Kabels die Fahrräder abzubauen und den Kofferraum leerzuräumen.
Köln + Rodenkirchen
Samstag, 17. Mai 2025
Im Zimmer und im Frühstücksraum hingen Kreuze über der Tür, also ein christliches, oder sogar katholisches Haus. Das Auto fanden wir am nächsten Morgen unabgeschleppt noch vor, denn wir hatten es klammheimlich wieder fast an der gleichen Stelle abgestellt. Wie lange dauert so eine Ordnungsamtsschicht in der Nacht ? Trauen sie uns die Dreistigkeit zu ? Ein paar Kilometer südlich von Rodenkirchen fanden wir – wie meistens, in einem öden Gewerbegebiet – eine EnBW Ladestation. Nebenan lud ein E-Mobilitäts- PV- und Wärmepumpen-Evangelist mit einem typischen Jens-Gesicht einen Eniaq und verwickelte uns sofort in ein sendungsbewusstes Gespräch – für uns Tanken, Staunen und Lernen. Um 12.30 kamen wir in Budenheim an und kontaktierten telefonisch Andreas*, der umgehend erschien und uns in die Wohnung bzw. das Haus einwies. Erster Eindruck : sehr nett, unkompliziert, und kompetent – ein Sinnesgenosse des morgens kennengelernten Evangelisten Jens. Wir holten bei REWE ein und kämpften uns knapp 30 Höhenmeter ansteigend wieder rauf in unsere Siedlung. Bei 4 x am Tag hat man ein schönes Höhenmeter-Polster von 120m. Zum Im-Bett-gehen war es 14.30 noch zu früh. Ein erster Ausflug mit dem Rad nach Mainz stand an. Dabei beschränkten wir uns auf die Rheinufer-nahen Gebiete bis kurz hinter der Theodor Heuss-Brücke, einen kleinen Abstecher nach Mainz-Kastel (Stadtteil von Wiesbaden in Hessen) und das Revitalisierungsgebiet am alten Zollhafen. Eine Einkehr gab es erst im Verlauf der Rückfahrt. Über die Kaiserbrücke (700m-Bahnbrücke über zwei Rhein-Arme mit Mittelinsel) wechselten wir auf die hessische Seite. In Wiesbaden Biebrich gönnten wir uns bei gehobener Wochenend-Stimmung an einem Weinstand eine Wein-/Imbiss-Pause, bevor es über die neue Schiersteiner Autobahnbrücke (1200m) wieder nach Budenheim ging. An beiden Brückenköpfen sind große verzweigte Spuren und Schleifen gebaut, vor allem am südlichen, und der Radweg ist doppelstöckig angelegt mit Abzweigmöglichkeit auf die Rheininsel „Rettbergsaue“. Man fährt erst die Rampe hoch und schießt dann hinunter, um noch mal kurz steil anzusteigen. Very impressing.
*Name geändert.
Sonntag, 18. Mai 2025
Nach der Heiligen Messe in der Dreifaltigkeitskirche (gleich nebenan) wollten wir nochmal nach Mainz. Heute in die City und mit der Bahn, RB26. Das Warten am Bahnhof Budenheim macht richtig Spaß, eine gute Mischung aus Vorstadt-Ödnis und Unterbrechungen durch vorbeirauschende Züge, die hier nicht halten. Unser einziges Ziel waren Dom und Gutenberg-Museum, welches sich zur Zeit an einem Interims-Ort die Facility mit einem Naturkundemuseum alten Typs teilt. Man kommt rein und steht als erstes einen riesigen Dinosaurier gegenüber. Das Gutenberg-Museum hat seinen Schwerpunkt wohl auf Didaktik und Vermittlung gelegt. Insgesamt etwas voll, eng und over-designed. Dagegen sind die Orginal-Gutenberg-Bibeln eher ideenlos inszeniert. Gut, dass am 18.5., dem internationalen Museumstag, der Eintritt frei war. Interessanter kam uns die Gelegenheit vor, am gleichzeitig stattfindenden Verfassungstag (RLP-Verfassung) die Landtagsräume im Rahmen eines öffentlichen Festes besuchen zu können, bishin zum Plenarsaal. Auf dem Gelände spielten laute Bands (ging so), es gab pfälzer Bratwurst, Wein und den Finthener Landfrauen kauften wir für schmales Geld Kaffee und Käsekuchen ab.
Budenheim + Mainz
Montag, 19. Mai 2025
Die große Radtour. Wobei – es gab schon größere. Über gut ausgebaute Feldwege und halbschattige Auenwege ging es, teilweise in Ufernähe, nach Bingen. Der Wasserstand im Rhein galt im Mai 2025 als niedrig, allerdings noch nicht im historischen Ausmaß, es wirkte nicht dramatisch und es waren auch noch viele Schiffe unterwegs. Bingen ist deutlich gebirgiger. Wir passierten den großen Hotel-Komplex „Papa Rhein“ (vielleicht ein „Resort“ ?). An der Spitze der Nahe-Mündung kehrten wir wieder um, ohne tiefer in die hinter der Bahntrasse liegende Innenstadt einzudringen. Die gastronomischen Möglichkeiten vor Ort passten nicht zu uns und unserem Erscheinungsbild, und so verschoben wir die Kaffee-Kuchen-Pause weiter nach Westen auf das Angebot von „Bauer Schorsch“ mit Selbstbedienung im Camping-Stil. Für den weiteren Rückweg wählten wir eine andere Strecke : Ingelheim + Heidesheim. Wo wir schon mal hier waren, wollten wir auch die Kaiserpfalz sehen, dessen Museum aber montags geschlossen ist. Nun ja. Dieser Umweg hatte reichlich unvorhergesehene Höhenmeter zu bieten. In unserer langjährigen Vorstellung war Ingelheim ein flaches Weindorf. Heute erleben wir hier die Firma Boehringer Ingelheim als Stammsitz eines Pharma-Konzerns mit Milliarden Umsätzen. Irgendwann ging es für uns wieder bergab, an Weinfeldern entlang über Heidesheim und verschwiegene Pfade entlang der Bahn nach Budenheim.
Rheingau + Weindörfer
Dientag, 20. Mai 2025
Der Wiesbaden-Tag. Zum dritten mal nach Mainz, wieder mit der RB26. Für den Umstieg nach Wiesbaden war noch reichlich Zeit, vor allem nach Verkündung der Verspätung. Irgendwann saßen wir im Zug und harrten der Abfahrt. Doch dann hieß es sorry, Personenschaden auf der Kaiserbrücke, wir fahren nicht, alle aussteigen, Ersatzverkehr. Die fest eingerichtete Ersatzverkehrshaltestelle fanden wir zunächst nicht, dann aber doch. Wir orientierten uns schnell an den Profis in solchen Lagen. Eine beherzte Dame wollte nach Frankfurt, wir eilten hinter ihr her. Es kamen sehr viele Ersatzbusse nach Kelsterbach, aber keiner nach Wiesbaden. Dann kursierte das Gerücht unter den Wartenden, ab Mainz-Kastel auf der anderen Rheinseite wären die Verbindungen besser. 1 Stunde später saßen wir im ratternden Bus nach Kastel, wohin wir zu Fuß ca. 30 min. gebraucht hätten. In Kastel gibt es einen Bahnhof, und getreu unserer Konsum-Prioritätsfrage „Was nehmen denn die meisten ?“ stiegen wir nach angemessener Wartezeit in den erstbesten Zug, der einlief. Er war proppenvoll, weil alle dicke Koffer dabeihatten, mit denen Sie zum Flughafen unterwegs waren. Als wir am Main entlang fuhren, dachten wir : Moment mal, irgendwas stimmt hier nicht. Yup. Der Zug nach Wiesbaden wäre in die entgegengesetzte Richtung gefahren. Ein Bahn-Sicherheits-/Service-Typ nordafrikanischen Aussehens beeindruckte das staunende Publikum rundum mit gefährlich klingenden internen Storys aus seinen Tätigkeitsfeld. Nun, warum nicht Frankfurt ? Wir disponierten spontan um. Erster nennenswerter Programmpunkt war (wie immer in Frankfurt) das traditionsreiche Eiscafé Fontanella, auf der Kaiserstraße seit 1957. Sie halten sich dort tapfer zwischen Drogenszene und offenem Verbrechen. Heute war es sommerlich und ruhig. Station 2 nach etwas Suchen: Der 200 Meter runde Turm der Hessischen Landesbank (Maintower maintower.de/impressionen/ ), wo man für derzeit 9 € Eintritt nach strengen Sicherheits-Checks aufs Dach klettern kann zum Runterkucken. Nicht überlaufen dort, aber auch keine Jahrhundert-Aussicht am Nachmittag mit praller Sonne. Nach 20 Minuten reichte es und wir statteten dem Foyer im Commerzbank-Tower einen Besuch ab in alter Erinnerung : 2005 haben wir hier 2 Tage an der Commerzbank-Homepage gearbeitet – also Rückkehr an die alte Wirkungsstätte im Sinne von „heute mein Arbeitsplatz“. Damals haben wir es nicht gewagt, zu fotografieren, und heute wurde es uns nicht erlaubt. Unser damaliger Eindruck war, dass sie bei der Commerzbank irgendwie auch nur mit Wasser kochten. Am Rande des Bankenviertels tat sich ein Straßenfest im Zeichen der Frankfurter Grünen Soße auf. Wir fanden einen schattigen Platz und wählten den Klassiker: Katoffeln, Eier, Grüne Soße. Dazu ein trockener Apfelwein. Viertens: Die Paulskirche. Sie ist für Publikum geöffnet und fungiert als Versammlungsort für Freiheit und Demokratie mit hohem Stellenwert. Ein träger Schulchor probte irgendwas für später. Nun der Dom, den kannten wir bisher nur von außen. Im Museum Schirn wurde umgebaut, das katholische Zentrum „Stadthaus“ wollten wir diesmal ignorieren und die aktuelle Ausstellung im Städel war jetzt auch nicht so verlockend und in der Hitze zu weit entfernt. Am Mainufer entlang ging es zurück bis zu Gleis 24 des Hauptbahnhofs. Die Rückreise verlief ruhig und in geordneten Bahnen.
Frankfurt / M
Mittwoch, 21. Mai 2025
Echt jetzt Wiesbaden. Die Hessische Hauptstadt steuerten wir mit dem Fahrrad wiederum über die Schiersteiner Brücke an. Flach ging es über die Äppelallee (nicht Apple-Allee) bis zur Biebricher Allee, dann fingen Steigungen an, die wir mit Umwegen durch ruhige Wohnviertel etwas abmilderten. Zufällig kamen wir dort an der Rock ’n Roll-mäßig designten Ev. Heilig-Geist-Kirche vorbei (siehe Wikipedia : https://de.wikipedia.org/wiki/Heilig-Geist-Kirche_(Biebrich) ). Wow. Wir erreichten unser Hauptziel, das Museum Reinhardt Ernst, um dort die Ausstellung „Helen Frankenthaler · Move and Make“ und die gelungene Architektur des Hauses zu sehen. Drinnen gerieten wir immer wieder in die geführten und aufgeteilten Besuchsgruppen von „Stiftern“, welche gegenüber im RheinMain Congress Center einen Stifterkongress abhielten und hier eine Ladung Kultur verpasst bekamen. Teilnehmer waren extravagante Schnösel (m/d/w) ab Rotarier aufwärts. Unsere Tour heute hat sich insgesamt gelohnt. Tolle Kunst, schönes Ambiente. Mit vielen Eindrücken und Inspirationen verließen wir nach 90 Minuten das Haus, nicht ohne Fotos vom spektakulär luxuriösen Klo (Damen / Herren) zu machen. Unterhalb der Ev. Marktkirche kehrten wir auf ein Stück Käsekuchen ein, in ein Pavillon-Café/Restaurant in Glas-Architektur der späten 1990er/frühen 2000er Jahre. Wäre Wiesbaden unser Hauptstandort gewesen, hätten wir die Stadt intensiver erkundet. Für heute mussten ein paar oberflächliche Eindrücke genügen. Das Wein-Erlebnis am Biebricher Rheinufer vorigen Samstag ließ sich leider nicht wiederholen. Obwohl wir an einem quirligen, sonnigen Werktag zur Feierabendzeit daher kamen, war die einschlägige Gastronomie geschlossen. Möööh,
Wiesbaden
Donnerstag, 22. Mai 2025
Rundtour mit dem Fahrrad über Frei-Weinheim, Rhein-Fähre, Oestrich, Eltville, Walluf und Schierstein. Heute noch mal durch die Rhein-Auen in östlicher Richtung. Bei Frei-Weinheim mussten wir etwas auf die Fähre warten. Auf der nörlichen (Rheingau-) Seite ging es zügig Richtung Hattenheim, Eltville und Walluf. Erst war es onnig, aber ab Eltville wurde es ungemütlich : kalt, grau, windig, die verhassteste aller Wetterlagen, viel schlimmer als Dauerregen. Und so ging die Stimmung in den Keller, bis zum Missverständnis über die Frage, ob Eltville einen Stop wert ist oder man schnell weiterradeln sollte. Da war wohl grade ein Bus voll Rollator-Fahrer angekommen, die das Stadtbild verhagelten. Es folgte sofort die Weiterfahrt nach Walluf, welches Budenheim in ca. 500m Entfernung direkt gegenüber liegt, aber von dort kaum zu erkennen ist. Mitten drin bekommt man eine ganz andere Vorstellung. Weinstände hatten allerdings zu oder wirkten abweisend. Um die Tour zu einem positiven Abschluss zu bringen, sollte nun die erwartete Gastronomie am Schiersteiner Hafen helfen. So viel war da aber nicht. Es gab einen neu entwickelten Abschnitt, in dem sich auch die Weltzentrale der Schnüffel-Agentur SCHUFA befindet. Auf der Terrasse eines Segelclubs im alten Teil des Hafens gönnten wir uns eine Mahlzeit, die die allgemeine Vorstellung von „Essen-gehen“ wirklich nicht traf, und über die der Mantel des Schweigens und des Vergessens gehüllt wird. Zum Schluss erfolgte unsere vierte Rad-Überquerung der Schiersrteiner Brücke.
Freitag, 23. Mai 2025
a) letzter voller Urlaubstag
b) 76. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes
c) Ausflug mit dem Auto über die Schiersteiner Brücke und die B42 nach Eltville
Um uns mit Eltville wieder zu versöhnen, fuhren wir noch mal hin, diesmal mit dem Auto. Das Parken verbanden wir mit einem langsamen 11-KW-Laden. Sodann mussten wir das für uns beste Café finden. Mehrfach rannten wir hin und her, inspizierten Angebote, um genau zu vergleichen. Die Entscheidung fiel auf die Bio-Bäckerei Dries. Nun ja. Ernsthaft gewillt, irgendetwas Schönes zu kaufen, z.B. eine Klamotte, blieb der Wunsch letztendlich unerfüllt. Nachdem wir das Wichtigste gesehen hatten, fuhren wir noch nach Hattenheim. Wir parkten östlich weit außerhalb mit Blick auf Bahnlinie und Rheingauer Weinberge. Uns schwebte eine dreifach gestaffelte Ansicht vor: Wir stehen etwas oben am Hang und sehen vor uns: 1. Weinfelder. 2. die Bahnlinie 3. den Rhein. Spontanes Suchen dieses vermeintlichen Hotspots per Auto führte zu nichts, außer zu ungeplantem, ausgedehntem Zeit-Verplempern. Bei grauem Himmel kann man keine Landschaftsfotos machen.
Der tägliche Abend-Spaziergang zum Rheinufer neben den Budenheim-Werken fand natürlich auch heute statt. Wir versprachen uns eine fröhliche Wochendstimmung an den Verkaufsständen mit Sitzgelegenheit, schließlich war Freitag. Doch nichts. Außer der Pommesbude (mit einem exotischen Jalapeño-Leberwurst-Brötchen im Angebot) war alles geschlossen. Das Party-Schiff Mary Roos wummerte vorbei und die umtriebige Budenheimer Feuerwehr hielt mal wieder eine Übung mit Booten ab – falls es kein echter Einsatz war. Auf der Sitzbank nebenan saß Saskia Eskens mit einem Kerl. Zumindest eine Epigonin. Wir froren ein paar Minuten und gingen dann heim. Diese paar Meter Freizeitufer erreicht man normalerweise über eine Brücke, welche die stark befahrene Bahnlinie Koblenz-Mainz überquert. Die Brücke war die ganze Woche gesperrt. Wie die Bewohner des nördlichen Teils von Budenheim dorthin gelangen, blieb uns stets räzelhaft. Wir quetschten uns jedesmal durch eine der engen Fußgänger-Unterführungen. Insgesamt ist der Charme von Budenheim begrenzt, vor allem der alte Ortskern ist stilistisch meilenweit von der Fachwerk- und Weinromantik auf der Rheingauer Seite entfernt. Ein Dorf ohne erkennbares Konzept. Die Wohnviertel am Hang sind etwas besser aufgestellt, aber nichts, um dort ins Schwärmen zu kommen. Außer, man bewohnt ganz entspannt so ein tolles Ferienhaus wie das von Andreas.
Samstag, 24. Mai 2025
Laden beim Baumarkt „BAUHAUS“ in Mainz-Mombach, mit Kaffee. Heimreise über die A66, A5, A49, B450, A33 mit Stopp in Fritzlar. Dort Eis im Gehen, 30 Minuten Orgelkonzert mit geistlichem Impuls zur Bedeuung des Begriffs „Galilea“ und Laden bis 60% an einer städtischen Säule. 14 Uhr waren wir wieder daheim.
Alle Fotos mit Google Pixel 7